Sales-Projekt Mexiko: Mit Service gepunktet
Die neue Dos Bocas-Raffinerie soll den nordamerikanischen Staat unabhängiger von Kraftstoffimporten machen. LESER liefert an die lokalen Bedürfnisse angepasste Ventile.
Die neue Dos Bocas-Raffinerie soll den nordamerikanischen Staat unabhängiger von Kraftstoffimporten machen. LESER liefert an die lokalen Bedürfnisse angepasste Ventile.
2018 hat die mexikanische Regierung entschieden, dass der staatliche Ölkonzern Petróleos Mexicanos (PEMEX) eine neue Raffinerie nahe der Hafenstadt Dos Bocas baut. Sie liegt etwa fünf Kilometer nördlich der Stadt Paraiso im südmexikanischen Bundesstaat Tabasco. Nach Fertigstellung soll die Raffinerie als Teil des „National Refining Plan“ rund 340.000 Barrel pro Tag an Kraftstoffen produzieren und wird damit die größte des Landes sein. Aktuell muss der nordamerikanische Staat trotz großer Erdölvorkommen rund 75 Prozent seines Kraftstoffbedarfs importieren. Mit dem Bau der siebten Raffinerie in Dos Bocas will Mexiko seine Anhängigkeit von diesen Importen reduzieren. Die EPCs ICA Fluor und Techint sind von PEMEX mit dem Bau von petrochemischen Anlagenteilen beauftragt worden. LESER hat beide EPCs bereits vor zwei Jahren zum Thema Überdruckabsicherung mit Sicherheitsventilen geschult.
In der Zwischenzeit lag ein intensiver Prozess der technischen Ausarbeitung mit mehr als 100 Angeboten und technischen Revisionen. Schließlich wurde LESER als Lieferant für mehr als die Hälfte der Sicherheitsventile ausgewählt, die in der Dos Bocas-Raffinerie zum Einsatz kommen. Dabei konnte LESER besondere technische Herausforderungen meistern, darunter beispielsweise die Überdruckabsicherung von Crude Oil mit einer über 150 Meter langen Messleitung. Hierfür haben die LESER Ingenieure eine Lösung auf Basis der elektropneumatischen Zusatzbelastung erarbeitet.
Ein weiteres Argument, warum die Wahl auf LESER fiel: Der Sicherheitsventil-Spezialist erfüllt die besonderen mexikanischen Serviceanforderungen:
Vorgesehen ist, dass die Dos Bocas-Raffinerie Ende 2022/Anfang 2023 in die Start-up- und Testphase geht, um dann im Laufe des Jahres 2023 den vollen Betrieb aufzunehmen. Sicherheitsventile aus dem „Home of Safety Valves“ werden dann die Absicherung gegen unzulässigen Überdruck gewährleisten.
Pneumatische Zusatzbelastung für hohe Gegendrücke bei DESY in Hamburg.
Das Forschungszentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) hat für Helium-Behälter in der Kühlung des Elektronenbeschleunigers den Betriebsdruck gesenkt. Allerdings ließen sich die in den Abblasesystemen auftretenden Gegendrücke nicht im gleichen Umfang verringern. Die Folge: Für die vorhandenen federbelasteten Sicherheitsventile waren nun die Gegendruckverhältnisse mit 60 Prozent unzulässig hoch. Da der Ansprechdruck nur bei 0,5 bar liegt, waren Standardfaltenbälge oder pilotgesteuerte Sicherheitsventile keine Option. Zusätzlich muss die Helium-Anlage bei sehr niedrigen Temperaturen von -273 °C abgesichert werden. Weitere Anforderung: Anpassungen in der bestehenden Anlage sollten so klein wie möglich gehalten werden.
LESER konnte als Lösung für das DESY-Problem die Zusatzbelastung anbieten und gewann so die Ausschreibung für das Projekt. Bei der Zusatzbelastung erhält ein federbelastetes Sicherheitsventil einen Antrieb für zusätzliche Schließkraft. In einem pneumatischen Kolben als Verlängerung der Spindel wird mit Luft Druck aufgebaut. Dieser Druck wirkt im normalen Betrieb der Anlage – zusammen mit der Feder – dem Betriebsdruck unter dem Teller entgegen.
Die Sicherheitsventile mit pneumatischer Zusatzbelastung verfügen durch die größere Schließkraft über eine höhere Dichtheit: Sie sind dicht bis zum Ansprechdruck. Damit lässt sich der Anlagendruck steigern. Im Falle des Ansprechens ist das Ventil durch die reduzierte Öffnungs- bzw. Schließdruckdifferenz kürzere Zeit offen. Dies verringert Medienverlust. „Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung, die wir mit LESER ausgewählt haben“, sagt Dieter Mross, der bei DESY für das Projekt verantwortlich ist. „Durch wenige Anpassungen konnten wir die bestehende Anlage nicht nur umrüsten, sondern auch noch deutlich verbessern.“
Details zur Konfiguration